Synopsis - Die Produktion - Interviews

Sie versprach, ihm bis ans Ende der Welt zu folgen.
Doch Coronado war weiter entfernt, als sie dachte...

Im Mittelpunkt steht CLAIRE (Kristin Dattilo), verwöhnte Tochter aus gutem Hause in Los Angeles. Sie ist glücklich mit WILL (Michael Lowry) verlobt, der sich gerade auf einem Business Trip in der Schweiz befindet. Claire folgt ihm, um gemeinsam mit Will ein paar romantische Tage in Zürich zu verbringen. Doch zu ihrer großen Überraschung kann Claire weder die Firma, noch ihren Verlobten finden. Als einzigen Hinweis entdeckt sie Reiseunterlagen, die auf Wills Namen ausgestellt sind. Reiseziel: Ein kleines zentralamerikanisches Land namens CORONADO. Claire ist wild entschlossen, ihren Verlobten zu finden und das große Abenteuer beginnt. Auf der Flucht vor den Soldaten des größenwahnsinnigen Diktators (John Rhys-Davies) verbündet sie sich mit einem rauhbeinigen Journalisten (Clayton Rohner) und findet sich bald auf wackeligen Dschungelbrücken und in riesigen Maja-Tempelhöhlen, die den Rebellen des Landes als Versteck dienen.

Die Produktion

Das erste Treffen der Produzenten Volker Engel und Marc Weigert mit Regisseur Claudio Fäh fand im März 2000 in einem Café in Santa Monica in Kalifornien statt.

In den darauffolgenden Wochen begannen die Drei mit dem Schreiben des Drehbuchs für einen echten Abenteuerfilm. “Wir haben uns über Monate für drei Tage in der Woche in unserem Konferenzraum eingeschlossen,” erklärt Volker Engel. “Das war wirkliches Teamwork und hat großen Spaß gemacht”. Claudio Fäh fügt hinzu: “Am Anfang verbrachten wir einige Zeit damit, durch alte “Tim & Struppi” Comics zu blättern, denn die hatten genau das Abenteuer-Flair, das uns in die richtige Schreibstimmung versetzte”.

Im August 2000 war die erste Fassung des Drehbuchs fertig und die Produzenten trafen sich in Hamburg, Zürich und New York mit Privatinvestoren, um die Finanzierung für das Projekt zu sichern. Über Weihnachten flog Claudio Fäh bereits mit einem kleinen Kamerateam nach Zürich, um die winterlichen Szenen in der Schweiz zu drehen. Anfang 2001 begann das Casting der Schauspieler. Casting Director Paula Rosenberg lud über eintausend Schauspieler zum Vorsprechen ein. Produzenten und Regisseur sahen danach eine Auswahl von über 400 Schauspielern für die Hauptrollen.

In der Zwischenzeit arbeitete eine Gruppe von Animatoren an einer Computer-Vorvisualisierung aller Action Sequenzen von CORONADO. Marc Weigert erinnert sich: “Die 45 Minuten Vorvisualisierung waren eine grosse Hilfe für die Planung von einigen sehr komplexen Szenen. Diese Computeranimationen halfen später vor allem auch den Schauspielern, sich die ganze Szenerie während längerer Sequenzen vorzustellen, bei denen sie nur vor einer Bluescreen agierten”. Production Designer Michael Meier kreierte in dieser Zeit ausserdem mehr als 60 farbige detaillierte Produktions-Zeichnungen.

Die Dreharbeiten begannen im Mai 2001 in Cuernavaca, Mexico. Gedreht wurde mit den Schauspielern an über 60 Drehorten in nur 30 Drehtagen. Dank der vorhandenen Schauplätze und der vielen Bluescreen-Aufnahmen, bei denen die Hintergründe in der digitalen Nachbearbeitung hinzugefügt werden, mussten nur sehr wenige Kulissen gebaut werden. Das grösste Set war das zerstörte Dorf “Temeagualpa”, das in einer Studiohalle in den Churubusco-Studios in Mexico City aufgebaut wurde.

Nach den Hauptdreharbeiten drehte ein kleineres Team unter der Leitung von Volker Engel und Marc Weigert die Dschungelhintergründe und die Wasserfallaufnahmen. Nach einer kurzen Pause begannen dann im August die vierwöchigen Trickdreharbeiten mit den Miniaturen der Höhlen und der Brücke in den “New Deal Studios” in Los Angeles.
Peter Elliot, mit dem Volker Engel bereits bei Independence Day und Godzilla zusammen gearbeitet hatte, war bereits mit dem Rohschnitt des Films fertig, während die Produzenten sich jetzt auf die Herstellung der 615 digitalen Einstellungen konzentrierten, die in den darauffolgenden sieben Monaten von einem Team hochtalentierter Computer-Artists fertiggestellt wurden.

Nachdem Claudio Fäh mit Peter Elliot den Feinschnitt beendet hatte, reiste er im März 2002 nach Berlin, um zusammen mit dem Komponisten Ralf Wienrich CORONADOS monumentalen Soundtrack aufzunehmen, der von 87 Musikern des Babelsberger Filmorchesters eingespielt wurde.

Interviews mit Volker Engel, Marc Weigert und Claudio Faeh

Interview mit Volker Engel

Nachdem Sie für die Herstellung der Spezialeffekte für Independence Day und Godzilla verantwortlich waren, wie fühlen Sie sich jetzt als Produzent Ihres eigenen Films?
... nicht nur Produzent, sondern auch Co-Autor. Es war eine große Herausforderung. Claudio, Marc und ich haben vom ersten Augenblick bis in die digitale Postproduktionsphase als Team zusammengearbeitet. Unser Teamgeist war die treibende Kraft für das Machen des Films. Diese Zusammenarbeit kann man am Besten mit dem Motto “drei Männer, ein Kopf” beschreiben.

Wie war das Drehbuchschreiben im Dreierteam?
Wir hatten großen Spaß! Die Drehbuchentwicklung hat in unserem Konferenzraum dreimal die Woche stattgefunden. Wir haben das Brainstorming zu dritt gemacht – das Entwickeln der Geschichte, die Entwicklung der Charaktere und der Dialoge. Claudio ist unglaublich schnell im Maschineschreiben, er hat immer gleich alle unsere Gedanken in seinen Labtop getippt. Es gab Tage, an denen wir für einige Stunden konzentriert gearbeitet haben und dann anfingen rumzualbern. Das Schreiben war einerseits anstrengend und andererseits hatten wir eine permanent positive Stimmung. Wir haben einiges auf die Beine gestellt in diesen drei Monaten… so sollte Arbeit sein.

Aus Ihrer Produzentensicht gesehen, was war die größte Herausforderung bei der Herstellung von CORONADO?
Die Finanzierung auf die Beine zu stellen.

Können Sie das etwas näher erklären?
Also,... Marc und ich kommen mehr von der kreativen Seite des Filmgeschäftes. Marc ist darüber hinaus ein cleverer Geschäftsmann – er hatte für einige Jahre eine eigene Firma für Visuelle Effekte. Wir hatten uns niemals zuvor damit beschäftigt, Geld für ein Projekt zusammenzubekommen. Das ist nie unser Fachgebiet gewesen. Wir mussten schnell handeln und eine Präsentation für das Projekt ausarbeiten. Damit sind wir dann nach New York und in die Schweiz geflogen, um uns mit potentiellen Investoren zu treffen. Wir haben uns nicht nur über den Film unterhalten, sondern haben den Film durch eine Präsentation der Brückensequenz und einer PowerPoint-Präsentation mit den Zeichnungen von Michael Meier anschaulich gemacht. So kam schließlich die Finanzierung zustande.

Interview mit Marc Weigert

Warum war für Sie als Produzent die Vorbereitungsphase wichtiger als die eigentliche Drehphase?
Für einen Film wie CORONADO mit so vielen Spezial-Effekten ist die Vorproduktionsphase sehr kritisch. Hier werden die wichtigsten Entscheidungen getroffen: Wie werden wir diese Szene oder jene Einstellung auflösen? Drehen wir on-Location oder im Studio? Brauchen wir Schauspieler für die Szene, Komparsen oder erstellen wir Komparsen im Computer? Sind die Bildhintergründe real oder müssen wir sie bauen? Wenn wir sie bauen müssen, wird es ein Miniaturmodel werden? Es gibt Millionen an Fragen, die beantwortet werden müssen. Wenn all diese Fragen in der Vorproduktionsphase beantwortet werden und wenn man sich im vorhinein um das Lösen von bestimmten Problemen kümmert, dann wird der Film besser und man spart eine Menge Geld.

Welche Rolle hat die Projektmanagement-Software bei CORONADO gespielt, die Sie während Independence Day benutzt haben?
Während unserer Vorproduktion habe ich sie noch verbessert und eine neue Sektion hinzugefügt, um sie für die Life-Action Produktion zu benutzen. Wir haben jedes Storybord in das Programm eingescannt – egal ob es für einen Spezialeffekt war oder nicht – wir wollten damit jede Einstellung des Films planen. Wir haben die Software außerdem eingesetzt, um Kameradaten zu sammeln und Vermessungen an den Locations zu machen.

Interview mit Claudio Faeh

Wie kamen Sie auf die Idee von CORONADO?
Die Idee zu CORONADO kam von Volker, Marc und mir. Jeder von uns wollte schon immer mal einen epischen Abenteuerfilm machen. Mit Volkers und Marcs Wissen im Bereich der Visuellen Effekte, war es möglich, dass wir dieses Projekt ohne ein großes Studio realisieren konnten. Uns lag viel daran, genau das zu beweisen. Primär wurden wir von dem großartigen belgischen Comic Tim & Struppi inspiriert.

Wie war das Casting und warum haben Sie soviel Zeit damit verbracht?
Die Auswahl der Schauspieler war eine spannende Phase, ganz besonders, weil wir uns so gut mit unserer Castingagentin Paula Rosenberg verstanden haben. Dazu kam, dass wir zum erstenmal nach einem halben Jahr harter Arbeit an den Computeranimationen für die Vor-Visualisierung sahen, wie unsere erfundenen Charaktere lebendig wurden. Wir waren nicht darauf aus, Stars zu besetzen, sondern wir setzten alles daran, die perfekten Schauspieler für die Rollen zu finden. Es haben sehr viele Schauspieler vorgesprochen. Es hat etwas Magisches, wenn ein Schauspieler den Raum betritt und man dann plötzlich den Charakter in Fleisch und Blut vor sich sieht, der das verkörpert, was du dir auf dem Papier ausgedacht hast. Es ist so, als würde jemand das Licht in einem dunklen Raum anmachen. Sehr zufriedenstellend. Eigentlich, wenn ich es mir so recht überlege, war das fast mit allen Darstellern, die wir gecastet haben. Ich habe viel Energie aus dem Casting geschöpft, das ganz oben auf meiner Wunschliste stand.

Was war die größte Herausforderung für Sie als Regisseur?
Körperlich gesehen waren die sechs Wochen Dreh in Mexiko sehr anstrengend. Egal, wie sehr man vorbereitet ist und wie detailliert man etwas geplant hat, man muss dennoch viele Entscheidungen vor Ort treffen. Es hat viel Geduld und Arbeit gekostet, den Schauspielern und den Teammitgliedern zu erklären, was erst ein halbes Jahr später in der Postproduktion dazugefügt wird. Auf Grund der vielen Visuellen Effekte, haben wir viel virtuelle Schauspielerei gehabt. Es bedurfte viel Konzentration und Aufmerksamkeit, den Überblick über die verschiedenen Elemente zu bewahren, die wir für die einzelnen Szenen benötigten – seien es die Schauspieler vor der Bluescreen, die Miniatur Elemente, die das Set ausdehnten, die digitalen Fotos im Hintergrund oder die später am Computer generierten Bildelemente, wie Helikopter, Jets oder Panzer. Es war viel Vorstellungsvermögen und Planung notwendig, um zu erahnen, wie diese Elemente zusammenpassen und vor allem miteinander interagieren würden. Einstellung für Einstellung.

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